Tapfer und treu für den Pontifex
Bewegende Wochen des Abschieds von Papst Franziskus und der Amtseinführung von Papst Leo XIV. liegen hinter uns. Die allewelt sprach mit jenem Mann, der mal im schwarzen Anzug, mal in der samtroten traditionellen Renaissance-Uniform an der Seite des Papstes über seine Sicherheit wacht: Christoph Graf, Kommandant der Schweizergarde.

Christoph Graf
befehligt die wohl berühmteste Garde der Welt. Der 1961 geborene Luzerner wurde 2015 von Papst Franziskus als 35. Kommandant der Schweizergarde ernannt. Angefangen hat Graf seine Laufbahn in der Garde 1987 und diente somit schon vier Päpsten. Als Kommandant ist er für die Rekrutierung der Gardisten zuständig und stellt die gute Entwicklung des Korps sicher. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

„Vor neun Jahren hatte ich unerwartet einen Herzstillstand und wurde auf wundersame Weise gerettet. In diesem Moment habe ich das Wirken Gottes gespürt. Es war für mich auch ein deutliches Zeichen, dass mein Auftrag hier auf Erden noch nicht erfüllt war. So empfehle ich mich persönlich, alle meine Lieben und all meine Anliegen täglich der unendlichen Güte und Liebe Gottes, mit der Gewissheit, dass für Ihn nichts unmöglich ist.“
„Petrus hat von Jesus den Auftrag erhalten, Seine Kirche aufzubauen und wir Gardisten haben das Privileg, dem Nachfolger Petri zu dienen. Gibt es noch einen erfüllenderen und sinnhafteren Auftrag hier auf Erden?“

„Papst Franziskus hat mir bei meiner Ernennung als Kommandanten einen klaren Auftrag erteilt. Er wollte für die Päpstliche Schweizergarde keinen militärischen Kommandanten, sondern einen Vater. Es ist für mich sehr wichtig, dass die Gardisten sich zu Hause fühlen. Ein großer Wunsch von mir ist auch, dass die Gardisten während ihrer Zeit hier im Vatikan Christus entdecken und im Glauben wachsen.“
„Das tägliche persönliche Gebet sowie der Besuch der heiligen Messe helfen mir, das Alltagsgeschäft mit all den Sorgen zu bewältigen und schwierige Entscheidungen zu treffen.“


„Wenn man seit vielen Jahren im Vatikan dient, ist es unumgänglich, dass man eine besondere Beziehung zum Heiligen Vater pflegt. Man freut sich, wenn es ihm gut geht, aber man macht sich auch Sorgen, wenn er in Schwierigkeiten ist oder gesundheitliche Probleme hat.“
„Der Papst hat die bedeutsame Aufgabe, als „Pontifex Maximus“ eine Brücke zwischen Gott und den Menschen zu bauen. Der Papst ist wie ein Steuermann, der sein Schiff auch bei Sturm sicher über das Meer führt oder wie ein Leuchtturm, an dem man sich immer orientieren kann.“

„Mein Lieblingsheiliger ist Pater Pio. Durch ihn habe ich in San Giovanni Rotondo meine Ehefrau Brigida kennengelernt. Von Beginn an begleitet er uns und unsere Kinder Irene und Francesco spürbar im täglichen Leben.“
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